Bagatellen als Brücken
Als musikalische Gattung enthält die Bagatelle schon etwas sehr Modernes. Beethoven war der erste Komponist, der sich den Bagatellen als Musikstück ernsthaft widmete. In seiner Zeit, in der das große, vollendete Musikwerk vorherrschte, war die Bagatelle als kleines Charakterstück für einen Komponisten weniger reizvoll. Allerdings war es genau diese Destillation in der Musik einer Bagatelle (weniger Material, sehr kompakt und detailliert), die im 20. Jahrhundert für die Neue Musik sehr wichtig wurde. In diesem Geist haben Komponisten wie Bartok und Webern die Bagatelle wieder aufgegriffen. Schon bei Beethovens Bagatellen op. 126 merkt man, dass diese Musikstücke viel mehr als Charakterstücke sind, sondern kleine Welten, in der unterschiedliche Emotionen und Gefühle zum Ausdruck gebracht werden - ohne Überfluss. Schlicht und glänzend erklingen sie in der heutigen Welt. Die Bagatellen op. 126 wurden 1825 veröffentlicht und gelten als Beethovens letztes Schaffen für die Klaviermusik.
Die op. 126 steht im Fokus des Konzertprogramms, nicht zuletzt, weil die Bagatellen als Brücke zur Klangwelt der Neuen Musik dienen. Für dieses besonderes Konzert haben zwei zeitgenössische Komponisten den Kompositionsauftrag bekommen, jeweils einen neuen Zyklus Bagatellen zu komponieren, der den Geist der Beethoven Bagatellen op. 126 auf eine Weise aufgreift. Die neue Kompositionen werden in diesem Konzert uraufgeführt.
Programm
Ludwig van Beethoven / 1770-1827
Bagatellen op. 126
Fredrik Schwenk / 1960
Sechs Bagatellen nach Ludwig van Beethovens Bagatellen op. 126 (Uraufführung)
Hector Docx / 1992
Bagatellen (Uraufführung)
Künstler
Hector Docx, Klavier
Wo findet diese Veranstaltung statt?
TONALi SAAL
Kleiner Kielort 3-5
20144 Hamburg
Wann findet diese Veranstaltung statt?
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